Dass (Ur-) Omas oder (Ur-) Opas manchmal schlecht hören und nicht mehr so gut zu Fuß sind, das wussten die Kindergartenkinder. Aber Kontakt zu alten Menschen, die körperliche Einschränkungen haben, im Rollstuhl sitzen oder an Demenz erkrankt sind, kannten sie bis dato kaum.
Und so entstand Anfang des Jahres die Initiative, mit Kindern Kindertagesstätte & Familienzentrum Kreisel e.V. die Tagespflege Haus am Kniep (Haus am Nordwall gGmbh) zu besuchen.
Gesagt, getan – begleitet von ihren Erzieherinnen kamen acht Jungen und Mädchen der „Schulkinder-Gruppe“ im Januar erstmals in die Einrichtung für Pflege und Betreuung. Die fünfzehn Tagespflegegäste freuten sich über den Besuch. „Jung und Alt“ haben sich auf Anhieb bestens verstanden und verbrachten vergnügliche Stunden miteinander.
Und so hat sich nach den positiven Erfahrungen des ersten Treffens eine Kooperation etabliert und die Vorschulkinder besuchten die Tagespflege fortan regelmäßig.
„Wir sind begeistert wie offen und empathisch die Kinder mit den Senioren umgehen und auch ganz selbstverständlich fragen, was sie interessiert“, berichten Jasmin Kirchner (Kindergarten Kreisel e.V.) und Claudia Schneider (Haus am Nordwall gGmbH), die das Projekt begleiten. Besonders eindrucksvoll sei, wie umsichtig und rücksichtsvoll die Kinder Senioren mit Handicap unterstützen und ihre Defizite wie selbstverständlich kompensieren.
Mittlerweile verbinden Jung und Alt viele gemeinsame Erlebnisse und glückliche Momente: Das gemeinsame Frühstück zu Beginn jeden Treffens und anschließendem Spaziergang mit Rollstuhl und Rollator, bei dem sich viel erzählt und gealbert wurde.
Das Basteln und Plätzchen backen, bei dem der Kreativität keine Grenzen gesetzt waren und so manch phantastisches Gebilde entstand. Reichlich Spaß hatten Kinder und Senioren beim gemeinsamen „Indoor-Kegeln“ – natürlich in der Mannschaftskonstellation „Groß gegen Klein“. Ein besonderer Höhepunkt war „Buschis Eiswagen“, mit dem die Mitarbeiter der Tagespflege an einem sonnigen Tag vorm Haus am Kniep alle überrascht hatten.
Nach einem halben Jahr hieß es nun „Auf Wiedersehen, Schulies!“ denn die Jungen und Mädchen kommen nach den Ferien in die Schule. Mit etwas Wehmut auf beiden Seiten beschenkten sich Groß und Klein zum Abschied. Die Senioren überreichten den Kindern selbst gebastelte Schultüten mit einem Brief und individuellen Wünschen für den neuen Lebensabschnitt. Zur Erinnerung und als Dankeschön haben die Kinder ein Bild für die Tagespflege gebastelt, das gleich zusammen aufgehängt wurde.
„Wir freuen uns sehr, unsere Kooperation und die gemeinsamen Aktivitäten mit der neuen Schulkindergruppe fortzuführen und so zum wertvollen und für beide Seiten bereichernden Austausch und Miteinander der Generationen beizutragen“, erklärt Ribana Klabunde (Einrichtungsleitung Haus am Nordwall gGmbH) und dankte allen Beteiligten für die Realisierung und vielseitige Gestaltung des Projektes.
Autor: Claudia Schneider (Unternehmenskommunikation)
Bildunterschrift: Erzieherin Jasmin Kirchner (links außen) und ihre Kollegin Berufspraktikantin Saskia Lopez-Rodriguez (hinten rechts) freuen sich mit den Kindern und Senioren über das gelungene „Generationen-Projekt“